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Arbeitsmarkt Karriere

5 Regeln für eine erfolgreiche Karriere

Karrierepfad

Im folgenden Beitrag will ich Ihnen 5 Dinge nennen, die Sie unbedingt beachten sollten, wenn Sie eine erfolgreiche Karriere führen wollen.

1. Praxiserfahrung ist wichtiger als Theorie

Viele Berater und Arbeitspsychologinnen behaupten, dass nur Menschen mit Akademikertitel und Promotion Karriere machen können. Ein Doktortitel oder mindestens ein Master-Diplom muss her, damit Sie eine Fachkarriere starten können. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass den Unternehmen Praxiserfahrung häufig wichtiger ist als theoretisches Fachwissen. Personaler stellen ungern Leute ein, die frisch von der Uni kommen und noch keinen Tag „richtig“ gearbeitet haben. Deshalb ist es wichtig, dass Sie schon während Ihrer Ausbildung Berufserfahrung im relevanten Bereich sammeln. Praxiserfahrung ist in der Praxis nun mal wichtiger als graue Theorie. Mitunter ist ein Akademikertitel sogar ein Rückschritt für Ihre Employability, weil Sie dann als Theoretiker gelten. In Deutschland gibt es dafür schon seit längerem den Begriff „Dr. Arbeitslos“, welcher die desaströse Beschäftigungssituation von Hochqualifizierten sehr treffend beschreibt. Studieren ist nur dann gut, wenn Sie etwas praxisnahes studieren, bspw. ein Jura-Studium, um Anwalt zu werden oder ein Studium in Zahnmedizin, um den Beruf des Zahnarzts zu erlernen. Von Studieng

ängen wie „Vergleichende Literaturwissenschaft“ oder „Soziologie“ möchte ich Ihnen ausdrücklich abraten – es sei denn, Sie haben die verbindliche Zusage, nach Ihrem Studium als Hochschulprofessorin oder – professor angestellt zu werden. Auch wichtig: beachten Sie den Wert eines Studiums in Ihrem Wohnland. In Österreich und Deutschland sind Akademiker häufig geachtete Persönlichkeiten. Dort findet man auch viele Akademiker und Personen mit Doktortitel in den Vorständen von Konzernen. In der Schweiz empfiehlt es sich hingegen eher, eine Berufslehre zu absolvieren und danach einige kleine Weiterbildungen. Denn in Schweizer Konzernen sind nur wenige Doktoren anzutreffen – dort zählt Praxiserfahrung mehr als jedes Studium.

Karrierepfad
Der Weg nach oben erfolgt nicht immer geradlinig. (Bild: pixelio / Peter Freitag)

2. Zeigen Sie Gespür für die Unternehmenskultur

Womit wir schon beim nächsten Punkt wären: der Kultur. Die Kultur Ihres Landes, Ihrer Branche, ja sogar Ihre Unternehmenskultur ist für Ihre Karriere von entscheidender Bedeutung. Wenn Sie eine Führungskraft werden wollen, dann müssen Sie in den Augen Ihrer Chefs, Ihrer Kolleginnen und Kollegen sowie in den Augen Ihrer Kundinnen und Kunden als „gute“ Führungskraft wahrgenommen werden. Erst dann wird man Sie nach oben bringen. Doch was macht eine gute Führungskraft aus? Was wird von ihr erwartet? Je nach Land fallen die Antworten auf diese Fragen unterschiedlich aus. In Ländern wie der Schweiz oder in Singapur, wo das Vermeiden von Geschäftsrisiken einen hohen Stellenwert hat, werden vor allem „stille Schaffer“ mit einem hohen Qualitätsbewusstsein zu wirtschaftlichen und politischen Führungskräften ernannt. Denken Sie dabei nur mal an die Diskretion und Seriosität, wie sie in Schweizer Banken erwartet wird. Unternehmerische Qualitäten wie Selbstbewusstsein und Risikobereitschaft sind in so einem Umfeld Fehl am Platz. In den USA erwartet man hingegen, dass Führungskräfte grosse Töne spucken. Dies zeigt sich auch regelmässig bei Präsidentenwahlen. Je nachdem, in welchem Land und in welcher Branche Sie Karriere machen wollen, werden andere Ansprüche an Führungskräfte gestellt. Grossmäuler haben in einer diskret operierenden Bank nichts zu suchen. In einer PR- oder Werbeagentur sieht die Sache ganz anders aus. Wenn Sie die in Ihrem Land und Ihrer Branche vorherrschende Handels- und Unternehmenskultur kennen, haben Sie einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb um gut bezahlte Arbeitsplätze. Sie sollten die Kultur Ihres Landes und Ihrer Branche auf jeden Fall ausführlich untersuchen. Man lernt nie aus.

3. Zeigen Sie Lernbereitschaft

Wenn Sie Karriere machen wollen, sollten Sie immer bereit sein, Neues dazuzulernen. Geben Sie sich nicht mit einem konsekutiven Master zufrieden. Versuchen Sie lieber, Zertifikate und Diplome – auch ausserhalb Ihres angestammten Gebiets zu erwerben. Einen besonders hohen Wert haben die die „Advanced Studies“-Diplome  wie z. B. Master of Advanced Studies (MAS), Diploma of Advanced Studies (DAS) und Certificate of Advanced Studies (CAS). Diese Diplome sind mit vergleichsweise geringem Zusatzaufwand verbunden, so dass Sie diese nebenberuflich erwerben können. In vielen Ländern (bspw. Österreich und der Schweiz) ist es möglich, diese Zertifikate auch ohne Abitur zu erwerben. Der Besitz eines solchen Diploms funktioniert wie ein „geheimer Handschlag“: Mit dem Erwerb eines MAS/CAS/DAS signalisieren Sie potentiellen Arbeitgebern, dass Sie gut ausgebildet sind und vermögend genug, die hohen Gebühren zu bezahlen. In den Augen Ihrer Förderer sind sie also schon eine erfolgreiche Führungskraft, die zur Elite dazu gehört. Deshalb wird auch niemand was dagegen haben, wenn Sie bei  der nächsten Beförderungsrunde auch tatsächlich befördert werden. Diplome und Zertifikate sind sehr wichtig. Vermeiden Sie aber die in Punkt 1 erwähnte Akademisierungsfalle: ein Studium lohnt sich nämlich nur dann, wenn es Ihnen tatsächlich einen besser bezahlten Job einbringt. Suchen Sie das Gespräch mit Vorgesetzten, wenn Sie unschlüssig über den Wert Ihrer Weiterbildung sind. Besonders geschickte High Potentials bringen es fertig, dass Ihr Arbeitgeber Ihnen eine Beförderung zusichert und die dafür benötigte Ausbildung auch noch aus der Firmenkasse bezahlt. Dazu benötigen Sie jedoch Verhandlungsgeschick beweisen und im Anschluss nachweisbare Resultate liefern.

4. Probieren Sie ungewohnte Pfade aus

Ebenfalls ein wichtiger Tipp: fixieren Sie sich nicht zu sehr auf Ihre anfängliche Rolle. Wie beim Bergsteigen führt der Weg an die Spitze selten über den direkten Weg nach oben. Manchmal muss man auch eine Seitwärtsbewegung machen, d. h. umsteigen, neue Bereiche der Branche oder des eigenen Unternehmens kennen lernen oder sogar den Quereinstieg in eine neue Branche wagen. So ein Wechsel ist aufgrund der oftmals geforderten Diplome äusserst schwierig. Nichtsdestotrotz gibt es sicher in Ihrer Branche auch viele Möglichkeiten, einen neuen Karrierepfad einzuschlagen. Wenn Sie z. B. als Programmierer arbeiten, könnten Sie ein Verkaufsseminar besuchen und z. B. als IT-Verkäufer arbeiten. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, eine Karriere als Projektleiter einzuschlagen. In jeder Branche und in jedem Unternehmen gibt es neue ungewohnte Pfade, die Sie einschlagen können. Seien Sie offen für die vielen Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten.

5. Misstrauen Sie den Mainstream-Medien

Zuletzt ein wichtiger Punkt, den ich selbst erst allmählich lernen musste. Die News aus der Wirtschaftspresse beinhalten oftmals genau das Gegenteil von dem, was tatsächlich auf dem Arbeitsmarkt passiert. Versuchen Sie, die Mainstream-Medien zu ignorieren.

Dazu nur ein kleines Beispiel: Journalisten schreiben gerne über einen möglichen „Fachkräftemangel“ in den MINT-Berufen. Als Mainstream-Medien-Konsument könnte man nun geneigt sein, daraus zu schliessen, dass es besonders einfach ist, in der IT-Branche einen Job zu finden. Die Wahrheit ist ein wenig anders: gesucht werden in der Regel nicht irgendwelche Informatikmenschen, sondern Personen, die sich auf eine ganz bestimmte Technologie – nennen wir sie „the next big thing“ – spezialisiert haben. Dabei hat das entsprechende Unternehmen gerade the next big thing eingekauft und benötigt sofort eine Person mit mindestens 5 Jahren Erfahrung in the next big thing. Dass solche Fachpersonen bei derart kurzfristigen Entscheidungen schwer zu finden sind, versteht sich von selbst. Denn es existieren tausende Software- und Hardwarelösungen und viele davon sind nach wenigen Monaten bereits wieder veraltet. Selbst studierte Informatiker kennen nicht alle Computerprogramme, die jeweils geschrieben wurden. Ebenfalls ein grosses Problem: Menschen, die älter als 50 sind oder jünger als 30 werden systematisch aus Bewerbungsprozessen ausgeschlossen. Die Altersdiskriminierung ist in vielen IT-Betrieben (und nicht nur dort) eine übliche Praxis der Personalpolitik. Der „Fachkräftemangel“ ist also ein hausgemachtes Problem. Die Jobsuche im IT-Bereich ist somit bei weitem nicht so leicht, wie sie in der Mainstream-Presse dargestellt wird.

Die Quintessenz: Misstrauen Sie den Mainstream-Medien, wenn Sie Ihre Karriere planen und informieren Sie sich lieber bei Branchenkennern.

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